Dienstag, 17. August 2010

Over & out

Die besten Geschichten schreibt immer noch das Leben selbst!

Der Poetry Slam THE WORD IS NOT ENOUGH ist in der Regel ja schon spannend genug. Filmreif spannend wurde es jedoch diesen Sonntag, als sich im BLUE SHELL der imaginäre Vorhang öffnete und einer der Teilnehmer - ganz Literaturagenten-Jet-Set - noch im Zug saß. Per SMS trafen Meldungen ein von 110 Minuten Verspätung, Unfall mit Personenschaden und schließlich - kurz vor Ende der Vorrunde - das erleichternde »Ich sitze an der Bar«! Ein Auftritt, wie ihn Sean Connery nicht cooler hinbekommen hätte...

Zuvor kämpften sich Jörn Kölling, Christian Gottschalk und Christofer mit f durch die erste Hälfte, bevor in letzter Sekunde JeromeArn die Bühne betrat. Zwar mußte dieser, wie auch seine drei Mitstreiter, sich noch vor der Pause geschlagen geben, doch nutzte er die Gelegenheit, das Publikum ausführlich zu informieren über das Projekt Poeten gegen Analphabetismus, das bereits im September am Nachmittag vor dem nächsten Slam in Köln Station machen wird.

In der Pause deckten alle sich mit Infoflyern ein, hatten dann aber wieder rechtzeitig die Stimmkarten zur Hand. Einer ersten Prüfung unterzogen wurde Peter Heimlich Müller, der mit einem Text aus der Abteilung »Aufgeschnappt und weiterentwickelt« startete und unter anderem Trekking von »Dreck hing...« ableitete. Die große Tour durch den Abend endete für ihn leider im Halbfinale, ebenso wie für Denis Seyfarth, der mit seinem »Was wäre Dir lieber«-Szenario das Publikum vielleicht doch vor eine zu schwierige, weil unappetitliche, Wahl stellte.

So zog also erneut Patrick Salmen ins Finale ein, der seine Raucherclub-Tirade geschickt ins Nachdenkliche kippen ließ, dabei allerdings etwas die Zeit aus den Augen verlor. Mit mehr als einminütiger Zeitüberschreitung mußte er sich dem Punktabzug beugen und ein ohnehin knappes Finale entscheid damit deutlich Robert Targan für sich.

Hatte er im Halbfinale noch das Rollenspiel eines arg bemühten Existentialisten skizziert, begannen sein letzter Text mit den Worten »Er ist tot!«. Es folgte ein ereignisreicher Freitagabend [literarisch], später ein ereignisreicher Sonntagabend [existentialistisch] und dazwischen die Siegerehrung.

In der Hoffnung auf besseres Wetter und zahlreiche Außeneinsätze hatte die Abteilung Q diesmal ein T-Shirt mit aufgedrucktem Smoking bereitgestellt. Ein Outfit, mit dem der frischgekrönte Literaturagent auch stilsicher seine neueste Mission antreten kann: Ab September die Moderation des Satz nach vorn, westlichster und beinahe dienstältester Poetry Slam Deutschlands!

Beweise? Voilà: Wie immer aufgenommen von Christian Rüß.

Jörn Kölling

Christian Gottschalk

Christofer mit f

JeromeArn

Peter Heimlich Müller

Denis Seyfarth

Patrick Salmen

Robert Targan


The End...

But THE WORD IS NOT ENOUGH will return!

Mittwoch, 11. August 2010

We have all the Slam in the World

Lassen Sie sich am Sonntag eines Besseren belehren, wenn Sie glauben, der Sommer in diesem Jahr habe nur Schauer zu bieten: Hörer und vor allem Leser warten im BLUE SHELL auf Sie, um im Rahmen des Poetry Slams THE WORD IS NOT ENOUGH auf Sie niederzuprasseln!

Von Berieselung kann indes keine Rede sein, wenn der Abend erneut hochkarätig besetzt ist, u.a. mit

  • Patrick Salmen, Titelverteidiger aus dem Vormonat, der mit scharfzüngigen Humoresken über das Rauchen und das Barttragen begeisterte
  • Christian Gottschalk, der flotte Glossenschreiber mit »20 Jahren Kompetenz in Blech«, der seit neuestem in »Lesung mit Tonbeispielen« macht
  • Denis Seyfarth, Gastgeber des befreundeten Pretty Poetry Slam in Düsseldorf, dessen Texte mitunter so dreckig sind, daß es sich gewaschen hat
  • Robert Targan, der zuletzt im Februar mit dem bewegenden »Oh Mandy« dem tumben Neuzeit-Gör ein Denkmal setzte

Eventuelle Gewitterwolken vertreibt man im klimatisierten BLUE SHELL spätestens bei der anschließenden Happy Hour mit allen Getränken - außer Bier - zum halben Preis...

Vorgucker gefällig?

Voilà: